Autorin: Mel Helke
Location: "Hotel Weißer Hof"
Ein kleiner familiengeführter Gasthof mit wenigen Zimmern für Leute mit viel Geld und einem dunklen Geheimnis.
Hintergrund
Der alte Gasthof ist durch die geschickten Investitionen des langjährigen Besitzers von einer heruntergewirtschafteten Dorfkneipe zu einem kleinen aber elitären Feriendomizil geworden. Hier nächtigen Paare, die keine Lust auf die großen Bettenburgen haben oder sich schlicht als etwas „Besonderes“ fühlen wollen und die familiäre Atmosphäre mit persönlicher Betreuung bevorzugen. Dafür zahlen sie für ein paar Tage Winterurlaub mehr, als ein großer Teil der Menschheit im Jahr verdient. Das es so teuer ist liegt auch daran, dass die nötigen Renovierungen durch von der Mafia geliehenes Geld bezahlt wurden, dass es nun mit reichlich Zinsen zurückzuzahlen gilt. Um sich etwas Zeit zu verschaffen verkaufen die Inhaber zusätzlich von den Gästen erlangte Informationen an ihre Gläubiger, die zur Sicherheit ein paar Mitarbeiter in das Hotel eingeschleust haben, um die eigene Investition zu überwachen.
Vor Ort
Während das Gelände des Hofs früher noch mehrere umliegende Wiesen einschloss, grenzt er heute fast direkt an die benachbarten Häuser – kleine Pensionen und ein meist geschlossener Antiquitätenshop, der als Abschreibeobjekt eines Wiener Politikers fungiert. Der Weiße Hof leistet sich jedoch eine teure Illusion in Form einer AR und VR-Überlagerung der Grenzen des Geländes. Von Innen sieht man hinter den Zäunen nur schneebedeckte Hügel, hohe Berge (allerdings stammt das Vorbild aus Nepal) und einen dunklen Tannenwald. Es ist sehr schwierig bei angeschalteter AR-Sicht zu erkennen, was hinter den Masken liegt.
Das Haus ist erkennbar alt, jedoch so sorgfältig restauriert, dass sich die modernen Einbauten und Annehmlichkeiten ganz natürlich in das Fachwerk einfügen. Die Zimmer sind gemütlich und stilsicher eingerichtet (Der Weiße Hof betreibt sogar einen Werbekanal für "Alpine Dekoration"), mit eigenen Bädern und der Möglichkeit, im Zimmer und nicht dem Speiseraum zu essen. Allerdings nutzen die meisten Gäste das höchstens für Wein und Käse am Abend, denn das gemeinsame Speisen mit leiser Musikuntermalung gehört zum Flair des Urlaubs dazu.
Freunde und Feinde
Viele der Dienste, die den Gästen im Hotel geboten werden, übernehmen die drei Generationen der Breiter-Familie selbst. Matriarchin Sophie Breiter begrüßt die Gäste, betreut die Mahlzeiten und hat für jede Sorge ein offenes Ohr. Ja, auch hier gibt es Probleme und nicht erfüllte Sonderwünsche der Gäste aber durch die familiäre Atmosphäre sehen die Gäste das weniger eng als anderswo. Denn hier fühlt man sich wenigstens sofort mit allem ernst genommen.
Karl Breiter, 25jähriger Enkel und Zwerg, hat in Luxushotels gelernt und würde gerne mehr der ganz modernen Änderungen einbringen, die er in seinen Auslandsaufenthalten gelernt hat. Das führt zu internen Familienstreitereien, da die älteren Generationen lieber traditionelle Ideen verwirklichen wollen.
> Karl ist Glücksgriff und Schwachstelle für die Familie. Er achtet sehr auf Anpassungen für unterschiedliche Metatypen, was nach Matrixberichten zu einem Boom von zwergischen und orkischen Gästen geführt hat, die sich gerade durch Karl hier so wohl fühlen. Allerdings ist es gerade sein Metatyp, der ihn bei der Mafia unbeliebt macht. Solange die Großeltern Karl unter Kontrolle haben werden die wohl nichts tun – aber was ist, wenn es zu mehr Streit kommt?
> Cigogne
Familie Breiter bezahlt einen externen Sicherheitsdienst für die Überwachung des Geländes und eventuelle Notfalleinsätze. Und wirklich ist es schon einige Male zu versuchten Einbrüchen gekommen und letzte Saison stand ein gehörnter Ehemann mit Waffe vor der Tür. Im Gebäude gibt es zwar normale Kameraüberwachung – die ist allerdings nicht für die Sicherheitsfirma freigeschaltet. Familie Breiter hat Angst, dass dadurch bemerkt werden könnte, dass "Hausmeister" Matteo im Auftrag der Mafia jedes Raum selbst verwanzt hat.
Runaufhänger
- Konzernler Konrad Möller hat sich Arbeit mit in den Urlaub genommen. Leider ist jetzt sein dafür benutztes Komlink aus dem Zimmer verschwunden und wenn er es nicht schnell wieder erlangt, dann muss er garnicht erst wieder nach Hause kommen. Und am besten sollte weder seine Arbeitgeber noch seine Ehefrau etwas merken.
- Die Nanotechnikerin Mira Porte-Schackler soll für einen konkurrierenden Konzern zusammen mit ihrem Ehemann (um keine losen Enden zu haben) extrahiert werden und der Urlaub im Weißen Hof ist perfekt dafür. Allerdings weiß sie noch nichts von ihrem Glück und entgegen der Annahme checkt sie mit ihrer Geliebten ins Hotel ein.
- Familie Breiter hat keine Lust mehr auf den Druck durch die Mafia und versucht, Matteo etwas in die Schuhe zu schieben, damit seine Auftraggeber ihn verschwinden lassen und damit der Weiße Hof einmal durchatmen könnte. Finden die Runner eine Möglichkeit dafür?