Shadowrun

Autorin: Mel Helke

Eisskulpturen "Welt der Wunder"

Eis und Schnee ist im Winterurlaub nicht nur auf der Piste zu finden. Selbst dann nicht, wenn die Temperaturen selbst im Januar mal wieder nicht unter den Gefrierpunkt wandern und die weiten Berghänge grau und braun statt weiß erscheinen. Also zumindest dann, wenn man mit normalen Augen darauf schaut. In AR überbieten sich die einzelnen Städte und Gemeinden mit Schneebildern und dort, wo man direkter entlang läuft, sind Schneekanonen in Dauerbetrieb. Über die Jahre hat man die passenden Chemikalien für die unterschiedlichen Bedürfnisse verfeinert und daher ist der Bodenbelag beim Rodeln und Co immer genau richtig.
Eine andere Möglichkeit der Nutzung ist, den Schnee und das Eis ganz besonders zu formen. Als Iglu, stylische Barmöbel oder – hübsche Kunstwerke in Überlebensgröße.

Die Ausstellung

Seit ein paar Jahren wandert die "Welt der Wunder" mit immer neuen Themenstatuen durch die Urlaubsorte. Künstler, Promis und solche, die etwas davon werden wollen, erstellen vor Ort riesige Bauwerke, Statuen und Szenerien aus Eis, die sich dann in real und VR besichtigen lassen. Die IceBaby AG organisiert das Ganze und schafft es regelmäßig mit besonderer Werbung auf sich aufmerksam zu machen.

> Sind das die, die den Top Irgendwas der Einkommensliste und irgendwelchen Influencern mal kleine Eisblöcke mit eingravierter Einladung zur Eröffnung geschickt haben?
> Deckard

Über zu wenige Besucher kann sich die Veranstaltung daher selten beklagen. Der Eintrittspreis ist hoch, die geschickt in das Eisensemble eingefügte Gastronomie teuer und die Souvenirs billiger Ramsch. Aber wenn man eh schon ein Normalo-Jahresgehalt für den urlaub ausgegeben hat, dann ist DAS hier auch noch im Rahmen.

> Zur Eröffnung gibt es VR-Live-Übertragungen, mehr oder weniger berühmte Musiker treten auf und viele Stars und Sternchen sind dabei. Sehen und gesehen werden. Oder auch mal: Eingesammelt werden.
> König

Die Objekte

Die Künstler – mal einzeln, mal als Gruppe – stellen die Werke vor Ort her und unter Nutzung unzähliger Mengen Eis, Wasser, Schnee und Chemikalien. Viele haben eigene Rezepte, bringen geheime Vorrichtungen mit oder nutzen gar Magie. Und natürlich gibt es am Schluß eine Wertung und einen Gewinner der "besten Szenerie". Für Außenstehende ist es jedoch wenig erkennbar, warum nun genau die eine Sache gewonnen hat und die andere nicht. Es ist eben mehr eine Frage der Einstellung, des Netzwerk des Künstlers und – ganz wichtig – ob die jeweilige Jury das Thema mag. Kunstfertigkeit ist von der Relevanz weit unten auf der Liste. Allerdings verstehen alle Teilnehmer ihre Arbeit wirklich gut.

Abenteueraufhänger

  • Ein reicher Kunde hätte gerne diese eine Statue für seine private Sammlung in der Nähe von Berlin. Es gilt, das riesige Objekt der Begierde unbemerkt und ohne Beschädigung in einen Kühllaster zu bekommen und dann zu liefern.
  • Für bessere Werbung hätte Frau Schmidt alias Marketingchefin der Ausstellung gerne einen fingierten Einbruch mit etwas Randale. Leider sind zwei der Künstler noch in der letzten möglichen Nacht für den Job – die Nacht vor der Eröffnung – am Arbeiten an ihren Werken.
  • Eines der großflächigen Eisobjekte ist mit Hilfe von Magie gestaltet worden. Scheinbar hat genau das nun zwei freie Geister angezogen, die in dem Kunstwerk – eine eisige Almlandschaft mit im Wind sich wiegenden Eisblumen – leben und es schützen. Das wird jedoch gefährlich für die Besucher.