Shadowrun

Autorin: Mel Helke

Location: "Iglu-Resort"

Stylische Übernachtungen in Kuppeln aus künstlichem Eis, für diejenigen, die es zahlen können.

Hintergrund

Idyllisch an einem sonnenbeschienenen Berghang gelegen und weiträumig mit gut überwachten Gitterzäunen abgesperrt kann sich betuchtes Publikum für ein paar Nächte in ein minimalistisches Iglu-Apartment einmieten. Außer Sichtweite voneinander hat der Betreiber CoolNight acht von diesen Kuppeln aus künstlichem Eis errichtet, jedes gemütlich ausgestattet und bereit für zwei bis drei Besucher. Die Auslastung in der Saison ist gut und das buchende Klientel besteht zum großen Teil aus Individualität suchende Neureiche. Die meisten von ihnen buchen nur ein oder zwei Nächte als "Sonderevent" und ziehen dann (wenn sie noch in der Gegend bleiben wollen) in die eigene Ferienvilla oder ein größeres Hotel. Über die Weihnachtstage ist für die nächsten drei Jahre alles belegt.

Das ehemalige Naturschutzgebiet wurde für den Bau umgebaut, ein Waldgebiet abgeholzt und kleine Hügel als Sichtschutz zueinander errichtet. Zwar wurde teilweise wieder aufgeforstet (natürlich für den Bergflair) aber ungewünschte Pflanzen und die Ruhe störende Tiere werden von Gärtnern und Kammerjägern beseitigt.

Vor Ort

So klein die Kuppeln sind, so luxuriös sind sie ausgestattet: Zwei gemütliche Doppelbetten, Sitzecke und (im Mittelpunkt) ein Badezimmer mit Dusche und Wirlpool. Unzählige Tridsender können an die Wände projiziert oder in AR oder VR genossen werden. Eine Außensauna für jedes Iglu ist für die nächste Saison geplant.

Die Wände sind innen wie außen aus erkennbarem und fühlbarem Eis, natürlich künstlich erzeugt und mit verschiedenen Chemikalien nach den Bedürfnissen gestaltet. Dabei ist ein Teil des Eises milchig und der Rest durchsichtig – damit die Bewohner im Bett liegend auf den echten Sternenhimmel oder das Bergpanorama sehen können. Sollte das Wetter nicht mitspielen kann im gewissen Rahmen nachgeholfen werden: Kunstschnee ist das geringste Problem, die Temperatur kann ebenfalls reguliert werden. Und bei zu dicken Wolken stehen sogar Flugzeuge bereit, die bei gewissen Witterungen den Himmel aufklaren lassen. AR und VR dagegen kann jedes gewünschte Bild vor den Fenstern projizieren – inklusive Südseeinseln und (unter XXX-Content) Orgienszenen im Stile römischer Kaiser.

> Heißt, wenn man da auf dem Gelände herumtrampelt, könnten die Gäste einen durch das Eis normalerweise gut sehen. Eigentlich. Die Erfahrung sagt, dass die meisten den künstlichen Ausblick schöner als den echten finden. 
Andersherum kann man von außen gut in die beleuchteten Kuppeln schauen. Nur von innen durchsichtiges Eis wäre vermutlich möglich gewesen – wollte man aber nicht. Oh: Troll- oder auch nur Ork-gerecht ist übrigens mal wieder nichts.
> Hydi

Damit die Gäste von den überwachten Garagen am Eingang mit dem Gepäck gut in die Iglus kommen, werden Hundeschlitten zum Transport eingesetzt. Die lebensechten Zugdrohnen gehören nicht zum Unternehmen sondern sind eine beliebte Attraktion des nahen Skigebietes.

Freunde und Feinde

Um für das Wohl der Gäste zu sorgen arbeiten zwei Dutzend Personen im großen Verwaltungsgebäude an der Straße. Hier ist nicht nur die Sicherheitszentrale und der Empfang, sondern auch Küche, Technik und Servicestation. Per AR-Knopf rufen sich die Gäste Hummer-Häppchen und Champagner, eine neue Bettdecke oder den Reinigungsdienst, um das frische Laub von den Wänden zu wischen. Je nach Wunsch trifft in kürzester Zeit ein Masseur im Iglu ein oder ein persönlicher Opernsänger wird geschickt, um neben dem Wirlpool eine Arie zu singen.

In der Sicherheitszentrale arbeiten rund um die Uhr Menschen, darunter mindestens ein Magier. Der Job gilt im Allgemeinen als eher ruhig und es geschieht so gut wie nie, dass jemand auf das Gelände zu gelangen versucht. Trotzdem ist jeder darauf trainiert zu wissen, was er bei einem Angriff zu tun hat. In Bezug auf die meisten der Serviceangestellten bedeutet das jedoch: Rückzug, einschließen und Alarm auslösen. Waffen tragen nur die Securityleute – andere Waffen gibt es (zumindest offiziell) nicht vor Ort. Dafür sind die staatlichen Sicherheitskräfte auf Direktwahl geschaltet.

Runaufhänger


  • Millionär Leon Haveschield hat eines der Iglus für eine Nacht mit seiner Verlobten Camilla gebucht. Der abgeschiedene Ort ist perfekt dafür, den Verlobungsring zu stehlen und der Exfrau zurückzubringen. Allerdings hat Haveschield auch noch seine Bodyguards mitgebracht.
  • Mittlerweile gibt es ein paar weitere Anbieter für Iglo-Übernachtungen, doch dieses Resort ist immer noch das beliebteste. Was sich schnell ändern könnte, wenn jemand ein spezielles Lösungsmittel in die Reinigungsdrohnen kippen würde. Ein Mittel, das das Kunsteis schmelzen lässt …
  • Die Übernachtungen hier sollen komplett sicher und planbar sein. Daher wird sehr darauf geachtet, dass sich keine Tiere auf das Gelände verirren. Doch anscheinend hat sich etwas im Wald zwischen Eingang und Iglus angesiedelt. Ein merkwürdiges Tier und bisher nicht zu fangen – vielleicht sogar ein Wolpertinger? Die Runner sollen für Ruhe sorgen und zwar ohne, dass ein Gast oder gar die Presse etwas davon erfährt.