Autor: Daniel Jennewein
Brauchtumsverein: Aldranser Tuifi Pass
Die Aldranser Tuifi Pass ist ein Brauchtumsverein in der Nähe von Innsbruck. Die ca. 40 Mitglieder haben sich zusammengetan um den Brauch des Perchten- oder Krampuslaufs am Leben zu halten. Während der Rauhnächte Ihre Auftritte sind eine große Show, unterstützt durch AR-Effekte und Illusionsmagie.
Die Passen betreibt ein kleines Brauchtumsmuseum im Innsbrucker Vorort Aldrans und die meisten ihrer Mitglieder sind in der allgegenwärtigen Tourismusbranche tätig.
Die Pass ist sehr progressiv. Neben Krampus und Teufeln, sind auch Hexen und Frau Perchtas bei den Läufen dabei und entgegen alter Traditionen werden diese auch von Frauen verkörpert.
Hinter den Kulissen
Obmann Stefan Brunner ist Hotelbesitzer und die Pass ist für ihn ein Tourismusmagnet mit dem er auch zahlungskräftige Kunden in sein Oberklasseresort locken will. Er engagiert sich über die Gemeindegrenzen hinaus für das Vereinsleben. Harmonie und ein positives Außenbild sind ihm dabei als absolut korrekte Wiedergabe alter Traditionen.
Über die Jahre ist die Pass gewachsen und um den Schriftführer Karl Egger hat sich eine Gruppe von männlichen Mitgliedern gebildet, denen der allzu laxe Umgang mit dem Brauchtum ein Dorn im Auge ist. Frauen sollten ihrer Meinung nach nur organisatorische Rollen übernehmen dürfen.
Die Aldranser Teufelsmühle ist der inoffizielle Versammlungsort der Pass. An dem sagenumwobenen Ort werden Neumitglieder zeremoniell um Mitternacht aufgenommen und der Vorstand trifft sich monatlich um persönliche Absprachen zu treffen.
Die Pass hat auch eine Kindergruppe: Die sogenannten Gangerl sind meist die Sprösslinge erwachsener Mitglieder und nehmen teilweise sogar an den Auftritten teil.
Runaufhänger
Auf Abwegen: Einer der Tuifi ist die Student Misaki Kaleistos. Von ihrer Tante aus München verbannt, weil sie ihre Mitgliedschaft bei der Konzerngang Red Ronin ablehnte, versucht die Nichte Martina Kaleistos nun in Innsbruck ihre wilde Seite auszuleben. Ihre Bekannten hier ahnen nichts davon, dass ihre Familie wichtige Execs des Japanokons Renraku sind. Konkurrierende Konzerne haben natürlich ihre Zuträger an der Innsbrucker Universität und zahlen gut für Hinweise zur Freizeitgestaltung der jungen Frau.
Fundamentalkritik: Für einige Gruppen sind die Aldranser viel zu beliebig. Kinder und Frauen, sogar Zugereiste sind vollwertige Mitglieder. Für viele Traditionalisten ein Unding. Gerade die Salzburger Altgneißer neiden der Tiroler Pass jeden Auftritt, sind die Tuifi aus Aldrans in ihren Augen doch eine Schande für die Zunft der Perchtenläufer.
Unter der Maske: Beim großen Krampuslauf im benachbarten St. Johann im Pongau kommt es zu einer schrecklichen Gewalttat. Eine Touristin wird nach dem Lauf in der Nacht von einer verkleideten Gestalt überfallen. Beherzte Nachtschwärmer auf dem Heimweg können zwar schlimmeres verhindern, dennoch ist der berechtigte Zorn groß. Die Passen sorgen sich um ihren Ruf und wissen, dass ein Schuldiger gefunden werden muss!