Shadowrun

Autorin: Mel Helke

Location: "Jodel-Babuschka"

Eine beliebte Bar mit Livemusik, in der Stars und Sternchen nach oder auch vor dem Skifahren abstürzen.

Hintergrund

Mehrfach hat diese enge Kneipe mit überteuerten Getränken und resoluten Türstehern in den letzten zehn Jahren den Namen geändert. Die Investoren dagegen blieben stets gleich und schaffen es immer wieder, einen bekannten C-Promi oder Influencer als Aushängeschild und offiziellen Betreiber zu engagieren. Den Leuten gefällt es und bisher nahm kaum jemand Anstoß an dem ständigen Rebranding. Was im Gedächtnis bleibt sind sowieso eher die rauschenden Partys, die nicht selten so sehr eskalieren, dass die Sicherheitskräfte der Stadt gerufen werden müssen. Alkohol fließt reichhaltig, Drogen sind kein Problem und wer schlau ist bucht schon beim Betreten der Babuschka den bareigenen Taxiservice. Der holt einen auch dann ab, wenn man nicht mehr ansprechbar unter dem Tisch liegt. Klar, dass man vorher einige Checkboxen für unverständliche Zustimmungen und zum Übernehmen der Verantwortung markieren muss.

Vor Ort

Einige Stufen geht es in den Keller, ehe man die eigentliche Bar mitten an der Hauptstraße betritt. Riesige AR-Werbung weist einem den Weg – ohne diese läuft der geneigte Besucher eher an dem Haus vorbei. Die Fenster der zwei Stockwerke über der Bar sind vernagelt, Graffiti ziert Scheiben und Wände und nur ein kleines Schild an der Kellertür markiert den Weg zur Babuschka. Zur Öffnungszeit dröhnt jedoch so laute Musik aus der Tür, dass man selbst ohne AR kein Problem hat den Eingang zu finden.

Innen ist es dunkel, kleine Freiflächen mit Bühne wechseln sich mit Sitzgelegenheiten, breiten Bänken und Stehtischen. An mehreren Bars bekommt man Drinks und Knabberkram und die Wände sind tapeziert mit Retro-Bandpostern und von den Zuständigen angebrachte RFIDs strahlen Filmclips von Starbesuchen aus.

>Der Laden wirbt mit Livemusik und die Bands wechseln genau so schnell wie das übrige Personal. Gerade dem Mupfe kann es niemand recht machen und daher werden Bewerbungen als Abendunterhaltung gerne gesehen. So kommen hier auch unbekannte Musiker zu einem Auftritt.
>Hüsti

Freunde und Feinde

Wechselnde Servicekräfte, Barkeeper und Reinigungspersonal arbeitet in Schichten in der Babuschka. Selbst in der Saison ist es ein stetes Kommen und Gehen: Sascha Mupfe und Emilie Koch, die für die gesamte Organisation, Einkauf und Personalplanung zuständig sind, gelten als wahre Monster und werden schon mal handgreiflich. Die ehemalige Soldatin trägt ein großes Messer und eine Pistole bei sich und scheut nicht davor zurück, etwas davon zu nutzen, während Mupfe zum Werfen und Schlagen nimmt, was in Griffweite ist. Dementsprechend loyal sind die jeweiligen Angestellten: gar nicht. Für die meisten ist das Babuschka nur ein Zwischenjob, bis etwas besseres vorbei kommt. Das merkt man an der Qualität des Services.

Zwar gibt es Türsteher, um zu betrunkene, gefährlich erscheinende oder nicht zahlungskräftige Möchtegern-Gäste draußen zu halten – was Innen vor sich geht, ist ihnen jedoch weitgehend egal. Wird der Lärm zu groß, ruft man die staatlichen Sicherheitskräfte.

>Stimmt nicht ganz: Emilie Koch kümmert sich, wenn sie vor Ort ist, um Probleme im Club und wirft Streitende oder Pöbler selbst vor die Tür. Oder, wenn sie schlechte Laune hat, kommen sie zum „Verhör“ in den Nebenraum. Angeblich verlässt man den dann nur über die Mülltonnen.
>Sauschwob

Partydrogen lassen sich fast offen bei einigen Barkeepern oder den Dauergästen kaufen und auch härteres Zeug ist kaum ein Problem – wenn man zahlen kann und halbwegs vertrauenswürdig aussehen. Angeblich stehen örtliche Politiker und Polizeikräfte auf der Lohnliste der Bar und drücken regelmäßig mehrere Augen zu.

Runaufhänger

  • Baba Mama, eine halbwegs bekannte Kochsendungs-Moderatorin und zur Zeit das offizielle Gesicht der Kneipe, wurde schon länger nicht mehr gesehen und ihre Tochter ist besorgt. Angeblich sei alles in Ordnung aber vielleicht hat es etwas mit den regelmäßigen Streitereien mit Mupfe zu tun? Und was hat der Musiker gesehen, der zur Zeit – gegen alle Gewohnheiten und Einschreiten von Mupfe– jede Nacht mit schlechtem Gesang das Publikum nervt?
  • Letzte Saison kam es hier nach einer rauschenden Feier zu einer Liebesnacht mit Folgen für (den kaum volljährigen) Konzernsprössling Rhea Prüssler. Nun wird der „schicke junge Mann mit blauen Augen“ gesucht, der hier scheinbar Dauergast war. Vielleicht ist er auch diese Saison wieder hier?
  • Es ist still geworden um Reality-Trid-Sternchen Maria Maharadscha – zum Leidwesen ihres Managers. Daher bezahlt er die Runner, um in der Jodel-Babuschka für einen medienwirksamen Eklat bei der Schlagernacht zu sorgen. Am besten etwas, was wenig Kleidung und gute Filmaufnahmen involviert.