Eine Connection von Janne
für den SHADOWRUN-Adventskalender 2025
Falk “Falke” Marenberg
- Metatyp: Menschlicher Ghul
- Alter: ca. 36 Jahre (körperlich schwer zu bestimmen)
- Beruf: Buchhalter, Finanzverwalter und rechte Hand des "Prinzen von Halle"
- Rolle: Kontaktperson und Schmidt (Auftraggeber) für Runner, die im Auftrag des Prinzen handeln
Äußeres Erscheinungsbild
Ein Mann, der trotz seines untoten Zustands eine beinahe kultivierte Erscheinung bewahrt hat. Sein Körper ist schlank, die Haltung aufrecht, die Bewegungen kontrolliert und sparsam. Die graugrüne Haut wirkt gespannt über den Wangenknochen, doch er wahrt stets makellose Kleidung – maßgeschneiderte Anzüge, dezente Krawatten, ein altmodischer Aktenkoffer aus Leder.
Die Augen sind milchig – künstlich, damit man ihm nicht direkt ansieht, dass er Cyberaugen besitzt und nicht wie viele seiner Leidensgenossen erblindet ist. Der Mund verrät gelegentlich die verlängerten Eckzähne, die er diskret mit einem leichten Lächeln kaschiert.
Persönlichkeit
Er spricht ruhig, präzise und mit makelloser Diktion – kein Wort zu viel, kein Satz ohne Bedeutung.
Seine Art hat etwas Dozierendes, wie jemand, der lange daran gewöhnt ist, Menschen zu korrigieren. Dabei ist er höflich, doch immer mit einer distanzierten Kälte.
Eigenheiten
Falk Marenberg ist ein Mann der Rituale und Gewohnheiten – kleine, präzise Handlungen, die seine Existenz strukturieren und ihn daran erinnern, dass er noch Kontrolle besitzt. Wenn er arbeitet, läuft im Hintergrund leise klassische Musik, meist Bach oder gregorianische Choräle, deren strenge Ordnung ihm Ruhe verleiht. Während andere Ghule dem Zerfall anheimfallen, pflegt er seinen Körper obsessiv: Er poliert regelmäßig seine Klauen, glättet die Falten seiner Kleidung, überprüft die Knopfreihen seines Hemdes, als hinge sein Verstand an der Perfektion dieser Oberflächen. Der Geruch von Blut, Desinfektionsmittel und Papier ist für ihn ebenso vertraut wie beruhigend.
Besonders eigen ist seine Vorliebe für alte Rechenmaschinen – Taschenrechner, Buchungsgeräte, mechanische Addierer aus einer Zeit, in der Zahlen noch Gewicht hatten. "Sie lügen nicht", sagt er manchmal mit diesem dünnen, unheimlich zufriedenen Lächeln, das er selten zeigt. Jeder Auftrag, jede Transaktion, jedes Risiko wird von ihm akribisch dokumentiert – nicht digital, sondern in ledergebundenen Büchern, die er in seinem Büro verwahrt wie andere Menschen Heilige Schriften.
Sprachmuster
Falk vermeidet Umgangssprache, und spricht in vollständigen, grammatikalisch perfekten Sätzen. Gelegentlich wiederholt er den letzten Satz seines Gegenübers leise, als würde er ihn abwägen, paraphrasiert ihn dabei manchmal mit einem fragenden Blick, um sicherzugehen, dass er alles richtig verstanden hat.
Hintergrundgeschichte
Geboren als Falk Marenberg, war er einst ein Wirtschaftsprüfer für eine mittelgroße Investmentfirma in Dresden. Nach einem mutmaßlichen Bilanzskandal, der nie aufgeklärt wurde, verschwand er – offiziell "bei einem Unfall" auf einer Geschäftsreise in die SOX.
In Wahrheit wurde er dort infiziert. Falk überlebte – auf seine Art. Er tauchte unter, lebte eine Zeitlang in den Abwasserkanälen und improvisierten Unterschlüpfen der Ghule, bis ihn die Zivilisation wiederfand: in Form des Prinzen von Halle.
Der Vampir erkannte in ihm nicht nur ein überlebensfähiges Wesen, sondern schätze ihn für seinen analytischen Geist. Der Prinz erzählte ihm, dass es in Halle eine wachsende Community von MMVV-Infizierten gab und er im Stadtrat sowie auch in der Unterwelt für mehr Anerkennung der ihren kämpfte, und Falk nahm das Angebot, ihn nach Halle zu begleiten, an – aus Notwendigkeit, doch auch aus Überzeugung. Er erkannte, dass Ordnung und Kontrolle über Leben und Tod hinaus Bestand haben konnten.
Beziehung zum Prinzen
Der Prinz ist ein Vampir, der es im Megaplex Leipzig-Halle mittlerweile weit gebracht hat: Er sitzt im Nachtrat, einem Schattengremium bestehend aus ihm, einer Hexe namens "Morena" und einem gewissen "Dr. Faust". Gemeinsam schützen sie die Schatten von Leipzig-Halle gegen äußere Einflüsse und sorgen für eine gewisse Stabilität in einem Milieu, das sonst zu schnell außer Kontrolle geraten kann.
Zwischen Falk und dem Prinzen besteht ein Verhältnis stiller Abhängigkeit.
Er ist keine rechte Hand im Sinne eines Vertrauten, sondern eher ein kalter Spiegel – derjenige, der dem Prinzen unangenehme Wahrheiten über Ressourcen, Risiken und Loyalitäten mitteilt. Falk verehrt den Prinzen nicht, aber er respektiert ihn – als Symbol von Disziplin und Überlegenheit. Der Vampir wiederum weiß, dass Falks Loyalität nicht emotional, sondern strukturell ist: Solange das System funktioniert, funktioniert Falk.
Beziehung zu Runnern
Er begegnet ihnen wie variablen Kostenpunkten. Ein Runner-Team ist für ihn ein Projekt, dessen Erfolg oder Scheitern er nüchtern kalkuliert. Er zahlt pünktlich, hält Zusagen ein – aber wer versucht, ihn zu hintergehen, landet nicht vor einem wütenden Mob, sondern in einem auditiven Albtraum aus Dokumentation, digitaler Spurensicherung und diskretem Verschwinden. Trotz seiner Unheimlichkeit wissen viele Runner seine Zuverlässigkeit und seine stets gut recherchierten Informationen zu schätzen.
Innere Konflikte
Falk hat nach wie vor starke Probleme damit, zu akzeptieren, wer – oder was – er nun ist. Er stürzt sich in das, was er kennt: Bürokratie, Zahlen und Tabellen. Diese bedeuten Ordnung und geben ihm Halt. Er befürchtet stets, die Kontrolle über sich zu verlieren und geht deshalb nur, wenn der Prinz und/oder seine Arbeit es von ihm verlangt, unter Metas.
Stärken
Falk ist extrem analytisch, hochorganisiert und hat stets einen perfekten Überblick über das, was er kontrolliert(/kontrollieren kann). Er ist unbestechlich und seine Loyalität gelten seiner Arbeit und dem Mann, der seinem neuen (Un)leben einen Sinn gegeben haben.
Schwächen
Seine größte Stärke ist auch seine größte Schwäche: Falk ist unfassbar gut darin, Ordnung zu halten, aber wenn die Dinge dann doch einmal außer Kontrolle geraten, fällt es ihm schwer, sie wiederzuerlangen. Außerdem ist er emotional extrem abgestumpft und beherrscht kaum die Fähigkeit, mit Metas zu interagieren, ohne dabei aufzufallen.
Typische Begegnungsszene
Ein kalter, schmaler Raum irgendwo unter Halle.
Leuchtstreifen flackern, während er in einem makellos weißen Hemd am Tisch sitzt, zwischen Datenblättern und alten Papierakten.
"Setzen Sie sich. Ich bevorzuge Transparenz. Sie werden für uns arbeiten – und dafür bezahlt werden. Alles Weitere finden Sie hier in dieser Akte. Bestehen sonst noch Fragen?"